Wasseradern stoppen: Horizontalsperre selber machen

Vor allem bei geringen Schäden am Mauerwerk oder wenn Sie nur einfach und günstig nachträglich eine Horizontalsperre einziehen möchten, ist das Injektionsverfahren das Mittel der Wahl. Der technische Aufwand ist gering und leicht nachzuvollziehen.

Materialien für eine Horizontalsperre Injektion

  • Schutzkleidung (Schutzbrille, Schutzmaske, Handschuhe)
  • Hammer
  • Besen oder Handfeger
  • Staubsauger oder Druckluftgerät
  • Bohrhammer
  • Dichtungsmittel, z. B. in Form einer Silikon-Mikroemulsion
  • ggf. Injektionspacker und Injektionspumpe, Injektionslanze oder Dichtstoffpistole
  • ggf. Mörtelpumpe
  • ggf. schwindarme Zementsuspension
  • ggf. Spezialheizstäbe
  • Mörtel
  • Mörtelkelle
Horizontalsperre-Injektion

Inhaltsverzeichnis

Wichtige Vorabschritte beachten

Achten Sie darauf, dass Sie nur bei Temperaturen über 5 Grad arbeiten und dass Sie das Mauerwerk vor den Bohrungen auf etwaige Leitungen und Rohre überprüfen. Die Wahl des Injektionsmittels ist abhängig vom Grad der Durchfeuchtung, welchen Sie vorab messen müssen. Einige Mittel eignen sich nur für geringe Durchfeuchtungen, während andere auch bei einem hohen Durchfeuchtungsgrad funktionieren. Beachten Sie hierfür die Angaben des Herstellers.

Horizontalsperre einbauen – Injektionsverfahren

  1. Als Erstes wird der alte Putz im Sockelbereich mit einem Hammer abgeschlagen und die Putzreste mit einem Handfeger oder Besen entfernt.
  2. Jetzt können Sie auch schon mit den Bohrungen anfangen. Dazu wird in 10 bis 15 cm Höhe eine Reihe von Bohrlöchern vorgenommen. Der Abstand zwischen den Löchern sollte 10 cm betragen. Die Löcher selbst sollten einen Radius von 10 bis 16 cm besitzen. Der Neigungswinkel sollte dabei bei etwa 35 Grad liegen. Bohren Sie immer nur so tief, dass genau 5 cm Restwand übrigbleiben.
  3. Wiederholen Sie den Vorgang mittig versetzt 5 cm über der ersten Bohrreihe. Bei den Wandecken kommen senkrechte Lockbohrungen auf beiden Wänden dazu.
  4. Jetzt müssen Sie die Löcher von Schmutz befreien. Am günstigsten gelingt das mit einem Staubsauger, aber natürlich können Sie auch ein Druckluftgerät verwenden.
  5. Im nächsten Schritt können Sie das Injektionsmittel in die Löcher einlassen. Einige Systeme besitzen direkt an der Flasche einen Trichter, wodurch sie einfach in die Löcher gehängt werden. Die Injektionsmasse verteilt sich mithilfe der Schwerkraft im Mauerwerk, was bis zu 14 Tage dauern kann.
  6. Noch effektiver sind Injektionen mit Niederdruck, wofür Sie einen Injektionspacker mit Injektionspumpe, eine Injektionslanze oder eine Dichtstoffpistole benötigen. Dadurch stellen Sie sicher, dass sich die Dichtung in sämtlichen Hohlräumen des Mauerwerks verteilt.
  7. Hin und wieder kann es vorkommen, dass das Mauerwerk sehr viele Hohlräume aufweist. In solchen Fällen müssen Sie bereits vor der Injektion schwindarme Zementsuspension einführen, um die Hohlräume zu verkleinern.
  8. Möchten Sie ein Injektionsmittel auf Basis von Paraffin verwenden, müssen Sie zuvor eine Vertrocknung durchführen. Dazu stecken Sie Spezialheizstäbe in die Bohrlöcher, welche das Innere der Mauer auf 100 Grad erhitzen. Machen Sie das nicht, erstarrt das Paraffin aufgrund der vorhandenen Feuchtigkeit und verteilt sich nicht im Mauerwerk, um eine Sperre zu bilden.
  9. Wenn Sie fertig mit den Injektionen sind, können Sie die Löcher mit Mörtel verschließen.
  10. Bis sich die Dichtungsmasse in den Kapillaren des Mauerwerks verteilt hat und damit eine Horizontalsperre entstanden ist, dauert es in der Regel bis zu 4 Wochen.
  11. Mit einem Feuchtemessgerät können Sie nun Ihren Erfolg nachprüfen. Die Feuchtigkeit sollte dabei unter 80 Prozent liegen.

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Horizontalsperre mit anderen Verfahren einbauen

Das Injektionsverfahren ist einfach durchführbar, hält aber nur max. 20 Jahre. Zudem ist es nicht gut geeignet für Mauern aus Naturstein oder Hohlkammerstein, denn hier muss wie bereit erwähnt eine Vorfüllung mit schwindarmer Zementsuspension erfolgen.

In unserem Ratgeber Mauerwerkstrockenlegung Verfahren sehen Sie eine Übersicht aller gängigen Verfahren. Insbesondere das Mauersägeverfahren wird häufig gewählt, da es sehr effektiv und verhältnismäßig günstig ist. Wie Sie das klassische Verfahren zur Mauerwerkstrocknung selbst anwenden, erfahren Sie in unserem Ratgeber Mauerwerkstrockenlegung selber machen.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Für eine Horizontalsperre mit dem Injektionsverfahren müssen Sie nicht viel Geld einplanen: Bereits für unter 200 Euro können Sie Komplett-Sets für ein Injektionsverfahren erwerben. Die Mauerwerkstrockenlegung Kosten anderer Verfahren liegen dagegen deutlich darüber. Natürlich können Sie aber auch jederzeit einen Profi hinzuziehen, der die Injektion für Sie durchführt. Das kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn Sie keine Zeit haben oder Ihnen die Erfahrung und das Wissen für die nötigen Vorabprüfungen des Mauerwerks fehlen. In diesem Fall zahlen Sie etwa 80 € pro m². In unserem Preisvergleich Horizontalsperre Kosten sehen Sie die Kosten aller Verfahren im Überblick.

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