Feuchtigkeit ade: Mauerwerkstrockenlegung selber machen

Die Mauerwerkstrockenlegung kann auf vielfältige Weise erfolgen, darunter vor allem mit dem Mauersägeverfahren oder dem Injektionsverfahren. Sie brauchen nur wenige Werkzeuge und Materialien, weshalb sich diese Verfahren auch für Privatpersonen eignen. Wir zeigen Ihnen in dieser Anleitung Schritt für Schritt, wie Sie mit dem Mauersägeverfahren eine Mauerwerkstrockenlegung bewerkstelligen. Dem Injektionsverfahren haben wir einen eigenen Ratgeberbeitrag gewidmet. Diesen finden Sie unter Horizontalsperre selber machen.

Inhaltsverzeichnis

Benötigtes Werkzeug und Materialien

Für das Mauersägeverfahren benötigen Sie folgende Werkzeuge und Materialien:

  • Säge, z. B. Schwertsäge, Kettensäge oder Diamantseilsäge
  • Isolierung wie z. B. Plastomerbitumenbahn (P-KV-4), Polyethylenplatten oder Edelstahlplatten (V2A und V4A)
  • Statisch belastbare Kunststoffkeilplatten
  • Hammer
  • Schrumpffrei-Mörtel und Mörtelpumpe
  • oder Spritzbeton und Betonspritzmaschine
  • Mörtelpumpe
  • Handschuhe, Schutzbrille und Atemmaske

Vorher Mauerwerk prüfen

Bitte beachten Sie, dass Sie vorab eine statische Untersuchung durchführen lassen müssen! Nicht jedes Mauerwerk ist mit jedem Verfahren zur Mauerwerkstrockenlegung verträglich. Des Weiteren müssen Sie feststellen, ob etwaige Leitungen oder Rohre im Weg sind, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Damit stellen Sie sicher, dass es zu keinen Schäden während der Mauertrocknung kommt.

Mauersägeverfahren: So gehen Sie vor

Als Erstes muss die Mauer von außen mit einer Säge durchtrennt werden. Die benötigte Sägenart hängt hierbei vom Mauerwerk ab, weshalb Sie vorab die Mauert feststellen müssen. Eine Schwertsäge eignet sich für Wandstärken von bis zu 1,2 Metern. Ab einer Wandstärke von 1,2 Metern sowie bei Fugenmörtel mit hohem Zementanteil oder bei Naturstein- oder Betonmauern wählen Sie am besten die Diamantenseilsäge. Für Ziegelmauern mit hartem Mörtel eignet sich auch eine Kettensäge.  

Mauer richtig ansägen

Mit der passenden Säge erfolgt zunächst ein horizontaler Schnitt durch eine Lagerfuge am Mauerwerk. Eine Lagerfuge bezeichnet den vermörtelten Zwischenraum zwischen zwei Mauersteinschichten. Meist wird dafür die erste Lagerfuge genommen.

Der Schnitt erfolgt in kleinen Abschnitten von max. 100 cm Länge, um die Statik nicht negativ zu beeinflussen. Hier sollten Sie sich an die Vorgaben des Statikers halten.

Dadurch wird der Fugenmörtel herausgefräst und es entsteht eine 8 bis 10 mm hohe Schnittfuge. Die Schnittfuge muss anschließend mit Druckluft gereinigt werden.

Mauern isolieren

Jetzt werden die Isolierfolien in die Schnittfuge eingefügt. Sie sollten sich dabei ca. 10 cm überlappen und einen beidseitigen Überstand von 5 cm aufweisen.

Polyethylenplatten mit 1,5 bis 2 mm Stärke, GK-Folie oder Edelstahlplatten mit 1, 5 mm Dicke als Sperrschicht. Die Überlappung der Platten sollte dabei ebenfalls 10 cm betragen.

Jetzt müssen Sie die Schnittfuge mit statisch belastbaren Kunststoffkeilplatten etwa alle 25 cm verkeilen. Die Platten sollten min. eine Dicke von 1,2 mm besitzen und bis 500 kp/cm² belastbar sein.

Zu guter Letzt müssen die Hohlräume innerhalb der Restfuge formschlüssig verpresst werden. Dazu eignet sich Schrumpffrei-Mörtel, welcher mit einer Mörtelpumpe bei etwa 2 bis 4 bar in die Fuge gebracht wird. Alternativ können Sie auch Spritzbeton verwenden, wofür Sie allerdings auch eine Betonspritzmaschine benötigen.

Kosten für eine Mauerwerkstrockenlegung

Die Kosten für eine Isolierung liegen zwischen 10 und 150 Euro pro m². Insbesondere Edelstahlplatten können je nach Verarbeitung sogar noch kostspieliger ausfallen. Am günstigsten sind Plastomerbitumenbahnen, allerdings müssen diese mit Bitumenkaltkleber verklebt werden, was noch einmal zwischen 10 und 20 Euro für 10 l kostet. Zudem müssen Sie die Kosten für das benötigte Werkzeug mit einrechnen. Hier lohnt sich häufig nicht eine Neuanschaffung, sondern eine kurzfristige Mietung.

In vielen Fällen ist es günstiger, lieber gleich einen Profi mit der Mauerwerkstrocknung zu beauftragen. Darüber hinaus ist der Fachmann in der Regel schneller fertig und liefert einwandfreie Arbeit ab, die viele Jahre überdauert. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, haftet der Handwerker und nicht Sie für etwaige Mängel. Die Kosten für eine professionelle Mauerwerkstrocknung erfahren Sie in unserem Preisvergleich Mauerwerkstrockenlegung Kosten. Lassen Sie sich kostenlos und unverbindlich Angebote zuschicken und vergleichen Sie diese untereinander und mit den Kosten, die Sie für eine eigenständige Trockenlegung kalkulieren müssten.

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