Typische Fehler beim Lackieren: Lackierpannen erfolgreich vermeiden

Beim Lackieren passieren schnell Fehler: Das Holz wird nicht richtig vorbereitet, man benutzt das falsche Material oder wartet nicht lange genug, um den Lack trocknen zu lassen. Wir erklären Ihnen hier, welche Fehler beim Lackieren häufig vorkommen, welche Folgen Sie haben und wie Sie sie vermeiden können.

Inhaltsverzeichnis

Fehler Nr. 1: Holz wird nicht richtig vorbereitet

Wer das Holz vor dem Lackieren nicht richtig vorbereitet, muss sich darauf einstellen, dass Unebenheiten oder Kratzer wieder sichtbar werden. Das verursacht nicht nur unschöne Stellen, die später direkt ins Auge fallen. Darüber hinaus sind diese Stellen anfällig für neue Beschädigungen. Oft blättert der Lack hier als Erstes wieder ab oder es dringt Feuchtigkeit in das Holz.

So machen Sie es richtig: Vor dem Lackieren muss das Holz präpariert werden. Die richtige Vorbereitung umfasst mehrere Schritte:

  1. Verschließen Sie Unebenheiten wie Kanten oder Dellen mit einem Spachtel und Kitt- oder Spachtelmasse und lassen Sie die Stellen trocknen.
  2. Beizen oder schleifen Sie Altanstriche oder unbehandeltes Holz in Richtung der Maserung ab. Unbehandeltes Holz sollten Sie zudem wässern. So stellen sich die Holzfasern richtig auf und können anschließend vernünftig abgeschliffen werden.
  3. Entfernen Sie Staubreste vollständig von der Oberfläche. Achten Sie darauf, dass Sie das Holz in einer staubfreien Umgebung und auf einer sauberen Arbeitsfläche behandeln. Das Holz sollte für optimale Ergebnisse immer trocken, staub- und fettfrei sein.
Fehler-beim-Lackieren

Fehler Nr. 2: Falscher Pinsel wird verwendet

Nicht jeder Pinsel ist gut zum Lackieren geeignet. Wird der falsche Pinsel genutzt, können Schlieren entstehen oder die Borsten verteilen sich auf der Lackschicht.

So machen Sie es richtig: Nutzen Sie spezielle Lackpinsel bzw. Walzen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten:

  • Flachpinsel: Für große, ebene Flächen. Diese Pinsel können Farbe besonders gut aufnehmen und sie wieder abgeben.
  • Rundpinsel: Für runde Kanten, kleinere oder gewölbte Flächen. Um einen gleichmäßigen Anstrich zu erreichen, drehen Sie den Pinsel kontinuierlich beim Lackieren.
  • Lackierwalzen: Für große Flächen. Mit Walzen werden Flächen schnell und einfach lackiert.

Fehler Nr. 3: Falscher Lack wird benutzt

Den gleichen Lack für Projekte im Innen- und Außenbereich benutzen oder Reste vom letzten Projekt verwenden, ohne zu berücksichtigen, worum es sich genau handelt – so leicht ist es leider nicht. Der falsche Lack kann dazu führen, dass dieser nach kurzer Zeit bereits wieder abblättert oder im Außenbereich die Witterung dem Material zu schaffen macht.

So machen Sie es richtig: Achten Sie darauf, welche Angaben die Hersteller zum Einsatz der jeweiligen Lacke machen. Gerade im Hinblick darauf, ob Sie im Innen- oder Außenbereich lackieren, gibt es Unterschiede zu berücksichtigen. Grundsätzlich gilt:

  • Im Außenbereich sollten Sie am besten Alkydharzlacke verwenden. Diese sind wasser- und abriebfest, sodass sie das Holz gut vor Witterung schützen.
  • Im Innenbereich können Sie Acryllacke auf Wasserbasis benutzen. Für Möbelstücke, die besonders beansprucht werden – zum Beispiel den Küchentisch –, sollten Sie hingegen eher auf Alkydharzlack setzen.
Lackieren-Tipps
Im Außenbereich müssen Lacke verwendet werden, die vor Witterungseinflüssen schützen.

Im Übrigen können Sie nicht nur Streichlack, sondern auch Sprühlack für Holz bzw. für Metall nutzen. Diese Lacke eignen sich vor allem bei Gegenständen mit schwer erreichbaren Zwischenräumen sowie bei größeren Flächen, da es dadurch deutlich schneller geht. Zudem ist die Deckkraft gleichbleibend selbst in Ecken und Kanten.

Profi-Tipp!

Neben der Wahl des passenden Lacks ist es wichtig, auf die richtige Anwendung zu achten. Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, sollten Sie den Lack mit einem Rührstab gut durchmischen. Sonst verbinden sich die Pigmente und Lösungsmittel nicht und der Lack hat keine homogene Konsistenz. Legen Sie außerdem Ihren Pinsel einige Minuten bis zur Hälfte der Borsten in den Lack – so saugt sich dieser gleichmäßig mit der Farbe voll und Sie erzielen ideale Ergebnisse beim Streichen.

Fehler Nr. 4: Grundierung wird nicht aufgetragen

Ohne Grundierung kann es nach einiger Zeit zu unschönen Verfärbungen kommen, die den optischen Eindruck stören. Das liegt daran, dass Harze oder andere Inhaltsstoffe im Holz abgelöst werden, wenn sie mit wasserhaltigen Produkten in Kontakt kommen.

So machen Sie es richtig: Tragen Sie vor der Lackschicht eine Grundierung auf. Diese wirkt sozusagen als eine Sperrschicht. Dabei schützt sie nicht nur vor Verfärbungen, sondern ebenso vor Witterungsschäden im Außenbereich. Die Grundierung muss ca. 12 Stunden trocknen, bevor Sie mit dem Lack fortfahren können. Beachten Sie dafür auch die Angaben des Herstellers.

Fehler Nr. 5: Nur eine Lackschicht

Wenn die Farbe nur in einer Schicht aufgetragen wird, deckt sie oft nicht richtig oder wird fleckig. Zudem wird das Holz bei Witterungseinflüssen nicht gut genug geschützt. Gerade bei Gegenständen, die ständig Sonne, Regen oder Frost ausgesetzt sind, kann die Holzstruktur bei unzureichender Deckung schneller angegriffen werden.

So machen Sie es richtig: Streichen Sie die Gegenstände in mehreren dünn aufgetragenen Schichten. Dadurch wird zum einen die Farbe ideal verteilt, zum anderen ist das Holz dann besser geschützt. Idealerweise sollten Sie drei Schichten auftragen: einen Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich.

Fehler Nr. 6: Kein Zwischenschliff bei mehreren Schichten

Wer die einzelnen Lackschichten ohne Zwischenschliff durchführt, wird häufig feststellen, dass die lackierte Fläche am Ende uneben ist und einer Orangenhaut ähnelt.

So machen Sie es richtig: Führen Sie nach jedem Anstrich einen Zwischenschliff durch. So können Sie entstandene Farbnasen direkt entfernen und dafür sorgen, dass sich der Lack besser mit der Grundierung bzw. der vorherigen Lackschicht verbindet.

Verwenden Sie für den Zwischenschliff ein feines Schleifpapier mindestens mit der Körnung K240. Denken Sie außerdem immer daran, den dabei entstandenen Staub zu entfernen, bevor die nächste Lackschicht aufgetragen wird.

zwischenschliff lack

Fehler Nr. 7: Lack wird nicht verschlichtet

Wird der Lack nicht verschlichtet, bleiben Übergänge sichtbar, die später sofort ins Auge springen und das Gesamtergebnis trüben. Dieses Problem tritt auch auf, wenn man den Lack zu lange trocknen lässt. Nachträgliches Verschlichten erzielt dann nicht mehr den gewünschten Effekt.

So machen Sie es richtig: Wechseln Sie beim Auftragen des Lacks die Richtung. Streichen Sie dafür zunächst in Richtung der Holzmaserung, anschließend quer dazu. So wird der Lack gleichmäßig verteilt. Beste Ergebnisse erzielen Sie, wenn die Rolle an beiden Seiten abgerundet ist. Bei großen Flächen empfiehlt es sich, im Team zu arbeiten. Der erste trägt den Lack auf, der zweite verschlichtet.

Fehler Nr. 8: Lack wird mit Heizlüfter oder Föhn getrocknet

Nach dem Streichen muss der Lack trocknen. Wem es da nicht schnell genug gehen kann, der hilft schon einmal mit dem Föhn oder einem Heizlüfter nach. Dadurch allerdings bleibt der Lack weich, da er nicht richtig durchhärtet. Darüber hinaus können sich Wulste bilden, wenn der Lack nach außen zu den Rändern der Holzfläche drückt.

So machen Sie es richtig: Bleiben Sie geduldig! Schnell trocknende Farben können zum Teil schon nach etwa einer Stunde trocken sein. Nach etwa 12 Stunden können Sie diesen dann überstreichen. Diese Zeit sollten Sie sich nehmen, um ein Top-Ergebnis zu erzielen. Je nach Marke unterscheiden sich die vorgegebenen Werte. Prüfen Sie daher immer die genauen Angaben Ihres Lackes.

Tipp: Um sicherzugehen, dass Sie das lackierte Möbelstück bewegen können, machen Sie einen kurzen Test an einer Stelle, die später möglichst nicht oder kaum sichtbar ist. Prüfen Sie die Grifffestigkeit – bleibt ein Fingerabdruck zurück, warten Sie noch ein wenig ab.

Lack-Trockenzeit

Warum selbst lackieren?

Gerade Holz, aber auch andere Materialien sollten regelmäßig lackiert werden. Dadurch wird das Material zum Beispiel vor Feuchtigkeit, UV-Strahlen, Schädlingen oder Rost geschützt. Durch die Lackierung wird es langlebiger und witterungsbeständiger sowie optisch ansprechender.

Sogar Handwerker-Laien können mit einer guten Anleitung und etwas Übung selbst Hand anlegen. Dabei sollte man aber auf einige wichtige Tipps achten, um vergilbte Stellen, Fingerabdrücke oder Nasenbildung zu vermeiden. Wer sich das Lackieren zum Beispiel von Tischen, Türen und Türrahmen nicht selbst zutraut, findet in unserem Verzeichnis viele Experten in der Umgebung. Geben Sie einfach Stadt oder Postleitzahl ein und entdecken Sie die besten Lackierer in Ihrer Nähe!

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