Fassade ausbessern: So wird’s gemacht!

Aufwendig mit Stuck, Gesimsen und Ornamenten verzierte Fassaden auszubessern bedarf großer Sorgfalt und Know-how. Meist betreffen die erforderlichen Schritte das Befreien von Schmutz, die Bearbeitung von fehlerhaften Stellen sowie die Reproduktion defekter oder verlorengegangener Teile. Wir verraten Ihnen, welche Schritte wichtig sind und was es bei der Ausbesserung von Fassadenprofilen zu beachten gilt.

Fassade mit Gesims ausbessern:
Schritt-für-Schritt-Anleitung

Fassade auf hohle Stellen prüfen
Zuerst sollten die zugänglichen Teile der Fassade gründlich auf hohlstehende Bereiche geprüft werden. Absturzgefährdete Stücke sollten gesichert werden. Nach einer Analyse der Schäden kann der Sanierungsaufwand besser eingeschätzt und die zu bearbeitenden Flächen dokumentiert werden.
Passendes Material bestimmen
Darüber hinaus kann es sich als äußerst hilfreich herausstellen, eine Probe von der Fassade zu nehmen, um das passende Material für die Sanierung zu bestimmen.
Festgelegte Bereiche freilegen und auf Risse etc. prüfen
Beim Freilegen der zuvor definierten Bereiche der Fassade offenbart sich das gesamte Ausmaß der Schäden. Dass verbaute Stahlträger Rost aufweisen, ist dabei keineswegs unüblich. Deutlich schlimmer noch sind Risse in der Fassade, da durch diese Feuchtigkeit eindringen kann. Wenn es dann zu Frost kommt, dehnt sich das Wasser aus und die Hauswand bröckelt. Um hier auf der sicheren Seite zu sein, ist es empfehlenswert, bei der Fassadensanierung einen Statiker hinzuzuziehen.
Geeigneten Mörtel auswählen
Wichtig bei der Wiederherstellung der Fassade ist es, die passenden Mörtel auszuwählen, um die verlorengegangenen Stuckgesimse und Ornamente zu rekonstruieren. Je nach Umfang und Größe der Teile können die Ergänzungen auch per Hand durchgeführt werden, andernfalls müssen die Gesimse in der Werkstatt vorgefertigt werden.
Oberflächenstrukturen wiederherstellen
Erst nach den genannten Vorarbeiten und der Wahl der passenden Materialien kann mit der eigentlichen Rekonstruktion der Oberflächenstruktur begonnen werden. Häufig wird dabei auf Gips zurückgegriffen. Besonders feine Details, wie Sie etwa bei Stuckverzierungen im Gebäudeinneren häufiger zu finden sind, werden mit speziellen Kalken modelliert.

Stuckateure bessern alte Hausfassaden aus

Fassaden von Häusern sind über die Jahre und Jahrzehnte starken Beanspruchungen durch Wind und Wetter ausgesetzt. Auch Abgase können den Wänden ordentlich zusetzen. Besonders pflegebedürftige Fälle stellen hier Gesimse mit Stuck oder Ornamenten dar – gerade dann, wenn diese im Laufe der Zeit mehrfach überstrichen wurden und dadurch an Profil eingebüßt haben. Eine Zeitlang war es in Deutschland üblich, solchen Stuck einfach zu entfernen. Mittlerweile wird dieser aber immer öfter restauriert, was nicht zuletzt auf Maßnahmen des Denkmalschutzes zurückzuführen ist.

Das Ausbessern von Gesims erfordert ein umfangreiches Fachwissen rund um verschiedene Bausubstanzen, Materialien, Mörtel etc. Daher empfehlen wir dringend, diese Arbeiten nach Möglichkeit einem entsprechenden Profi zu überlassen.Speziell ausgebildete Stuckateure bessern alte Hausfassaden aus und bringen Gesimse und/oder Stuckarbeiten wieder auf Vordermann.

Vorsicht beim Reinigen von Stuck und Gesimsen!

Wind, Wetter und Abgase sind nicht die einzigen Einflüsse, denen Stuck und Gesimse ausgesetzt sind. Unter Umständen kann die Fassade auch beim Entfernen ausgedienter Anbauten wie Wintergärten in Mitleidenschaft gezogen werden, indem ganze Teile des Stucks abbrechen. Oftmals geht es aber „nur“ darum, die Fassade von Schmutz zu befreien. Hierbei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, da der Stuck und andere Verzierungen leicht Schaden nehmen können. Entscheidend ist dabei, ob Teile abgenutzt bzw. überstrichen worden sind, oder gar gänzlich abgebrochen sind. In letztem Fall ist es von großem Vorteil, wenn der Stuckateur die abgebrochenen Teile zur Verfügung hat und diese nicht zuvor im Müll gelandet sind. Dann ist es dem versierten Profi möglich, die alten Stücke mithilfe von speziellem Mörtel wieder anzubringen.

Lieber früh als spät die Fassade ausbessern!

Generell gilt: Wenn Sie an Ihrer Fassade Risse entdecken, sollen Sie handeln – selbst dann, wenn nur ein einzelner Riss vorhanden ist und unabhängig davon, um welche Art von Gesims es sich handelt. Auch hier kann bereits Feuchtigkeit eindringen und irreparable Schäden verursachen. Noch dringlicher ist die Lage, wenn im Fenster- oder Türbereich Risse entstanden sind. Für Arbeiten in der Höhe eignet sich etwa ein Gerüst oder entsprechendes Gerät wie ein Hublift. So kann unter Umständen vermieden werden, dass ganze Teile der Fassade früher oder später abbrechen.