Schimmel an der Wand: So vermeiden Sie Schimmel

Schimmel an der Wand ist ein häufig unterschätztes Problem, das ein sehr großes Gesundheitsrisiko darstellen kann. Schimmelsporen wirbeln in schimmelbefallenen Wohn- und Arbeitsräumen permanent durch die Luft und werden von den Bewohnern eingeatmet. Diese Schimmelsporen können zu chronischen Krankheiten führen. Häufig geschieht das sogar unbemerkt, denn nicht immer ist der Schimmelschaden sofort ersichtlich.

In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen daher ausführlich, welche konkreten Gefahren von Schimmel ausgehen. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Schimmelprävention und erklären Ihnen, inwieweit sich die einzelnen Schimmelarten voneinander unterscheiden.

Schimmel-an-der-Wand
Schimmel an der Wand sieht nicht nur unappetitlich aus, sondern stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar.

Inhaltsverzeichnis

Schimmelbildung im Eigenheim: Welche Gefahren bestehen?

Häufig werden die schwarzen Flecken an der Wand oder unter der Decke zufällig entdeckt. Sie schieben einen Schrank oder das Bett zur Seite und entdecken dabei den Schimmel. Viele Menschen sind sich der Gefahr, die von dem scheinbar harmlosen Schimmelbefall ausgeht, allerdings nicht bewusst. Schimmel stellt eine akute Gesundheitsgefahr dar. Der Grund dafür liegt darin, dass Sie unbewusst jeden Tag kleine Schimmelsporen einatmen. Die Sporen gelangen über die Atemwege direkt in Ihre Lunge und führen dort zu Erkrankungen mit langfristigen Folgeschäden.

Zu den Krankheiten, die von Schimmel in der Wohnung ausgehen können, zählt beispielsweise Asthma. Schimmelsporen können allerdings auch zu Allergien führen. Diese Allergien schränken Sie dann Ihr ganzes Leben lang ein. Besonders aggressive Schimmelpilze können sich letztlich sogar in der Lunge festsetzen und sich dort vermehren. Bei Menschen mit schwachem Immunsystem kann der Befall dann zum Tod führen.

Und nicht nur die Gesundheit, auch die Bausubstanz wird nachhaltig geschädigt. Zum einen durch die Feuchtigkeit und zum anderen durch die Schimmelpilze selbst, die sich an organischen Materialien wie Holz zu schaffen machen. Ganze Häuser können dadurch über kurz oder lang unbewohnbar gemacht werden.

Viele Menschen nutzen gegen den Schimmel einfach Chlor oder andere Schimmelentferner. Diese Art der Schimmelentfernung ist jedoch nur eingeschränkt empfehlenswert.

Asthma-durch-Schimmel
Schimmel lässt nicht nur Asthma entstehen, es verstärkt auch bereits bestehende Symptome.

Schimmel entsteht rasend schnell

Einmal nicht gelüftet? Das ist keine Tragödie. Doch schon beim mehrfachem Vergessen kann sich bereits erster Schimmel bilden. Es dauert in der Regel knapp über eine Woche bis sich schwarzer Schimmel in einem feuchten Klima bildet. Vor allem Räume, in denen für längere Zeit eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent herrschen sind hiervon betroffen. Das Badezimmer ist daher ein häufiger Kandidat für den Schimmelbefund.

Diese Faktoren begünstigen Schimmel

Aber auch andere Faktoren können die Schimmelbildung begünstigen. Wenn die Temperaturen an der Innenseite der Außenwände für einen längeren Zeitraum niedriger sind als draußen, schlägt sich auf den abgekühlten Wänden Feuchtigkeit nieder. Daher sollten Sie auch auf die Temperatur im Innenraum achten und falls nötig heizen. Unter 18 Grad sollte keiner Ihrer Räume sein, weder tagsüber noch nachts. Es nützt Ihnen also nichts, wenn Sie Heizkosten einsparen, dafür aber hohe Summen für die Schimmelentfernung zahlen müssen.

Beim Heizen sollten Sie allerdings darauf achten, dass sich die Wärme an der Wand richtig ausbreiten kann. Vermeiden Sie es, Möbel und Sofagarnituren an die Außenwand zu stellen, da dadurch die Wärmezufuhr eingeschränkt wird. Und auch große Temperatur-Diskrepanzen zwischen einzelnen Räumen sollten vermieden werden. Sollten Sie einen Raum nur selten nutzen, sollten Sie diesen daher nicht völlig auskalten lassen.

Zu guter Letzt sind feuchte Stellen an den Wänden, Decken, aber auch den Fußböden zu vermeiden. Etwaige Bauschäden sollten Sie möglichst schnell mit dem Vermieter abklären. Und auch bei ausgelaufenen Wasserkörpern (z. B. Aquarien oder Badewannen) sollten Sie zügig handeln, bevor das Wasser ins Mauerwerk oder in den Boden gelangt. Ist es dafür zu spät, müssen die nassen Stellen dringend von einem Fachmann überprüft werden – sonst lässt der Schimmel nicht lange auf sich warten.

Schimmel-im-Bad
Insbesondere die Fugen sind häufig von Schimmel betroffen. Trocknen Sie nach dem Duschen die Fugen mit einem Tuch ab, um Schimmel im Bad zu vermeiden.

Wie können Sie Schimmel vorbeugen?

Sie können mit ein paar ganz einfachen Maßnahmen Schimmel verhindern:

  • Lüften Sie regelmäßig die Räume durch. Vor allem nach dem Duschen, Kochen und Aufstehen ist es ratsam, die Fenster der Badezimmer, – Küchen,- -Schlaf,- und Wohnräume für 10 Minuten weit zu öffnen. Während das Lüften nach dem Baden oder Kochen logisch erscheint, ist für viele Menschen nicht ersichtlich, wieso das auch für Wohn- und Schlafräume gilt. Dabei wird in diesen Räumen ebenfalls sehr viel Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben. Der Mensch produziert nämlich durchschnittlich einen halben Liter Wasserdampf pro Nacht – ähnlich der Menge, die auch beim Duschen produziert wird. Wer viel Zeit im Wohnzimmer verbringt, kommt auf ähnlich hohe Wasserdampfmengen. Daher: Täglich lüften!
  • Lassen Sie die Räume nicht auskühlen. Schimmel verhindern Sie effektiv durch die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Eine Temperatur von ca. 18 Grad verhindert effektiv die Schimmelbildung.
  • Überprüfen Sie außerdem, ob die Wände feucht sind. Schimmel braucht nämlich eine feuchte Umgebung, um zu entstehen und zu gedeihen. Setzen Sie sich im Zweifel mit einem Maler oder Lackierer in Verbindung, um Ihre Wände überprüfen zu lassen.
  • Maler und Lackierer kümmern sich auch um die Dämmung der Fassade und können unter Umständen bei der Dämmung nachbessern. Schlecht gedämmte Wände fördern nämlich die Bildung von Schimmel. Das liegt daran, dass durch diese Wände die Luft von draußen zu leicht nach innen gelangen kann und sich Feuchtigkeit bildet. Feuchte Wände werden schnell und nachhaltig von Schimmel befallen.
Richtig-lueften-gegen-Schimmel
Vor allem nach dem Duschen sollten Sie für einige Minuten Stoßlüften, um das Risiko für die Entstehung von Schimmel im Badezimmer zu verringern.

Schimmelarten im Überblick

Schimmel ist nicht gleich Schimmel. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie der Gesundheit schaden und gerne an feuchten Orten gedeihen. Sie verbreiten sich leicht über die Luft und verursachen Allergien und Asthma. Besonders gefährliche Schimmelpilzarten begünstigen außerdem die Entstehung von Krebs.

Wir haben für Sie die wichtigsten Unterschiede zusammengefasst:

  • Grüner Schimmel: Moderat gesundheitsschädlich. Tritt vor allem auf Lebensmitteln und in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit auf. Grüner Schimmel ist pelzig und grünlich bis bläulich.
  • Weißer Schimmel: Gesundheitsgefährdend. Tritt in kühl-feuchten Raum auf, wie z. B. dem Keller. Macht sich durch einen modrigen Geruch bemerkbar und lockt Silberfische und Kellerasseln an.
  • Schwarzer Schimmel: Stark gesundheitsgefährdend. Tritt bei Problemen mit Feuchtigkeit auf und macht sich als schwarze Punkte bemerkbar.
  • Roter Schimmel: Gesundheitsgefährdend. Dunkelrot bis rosa. Roter Schimmel ist bekannt dafür sogenanntes Bäckerasthma auszulösen. Es widersteht auch kälteren Temperaturen ohne Probleme und findet sich daher auch häufig auf Pflanzen und Holz.
  • Gelber Schimmel: Stark gesundheitsgefährdend. Wird meist durch Lebensmittel importiert. Gelber Schimmel ist nie rein gelb, sondern hat verschiedene Nuancen und darüber hinaus oftmals auch schwarze, weiße und grüne Stellen.
Schwarzer-Schimmel
Schwarzer Schimmel gehört zu den gefährlichsten Schimmelarten. Nehmen Sie einen muffigen Gestank wahr, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Oftmals hat sich hier unbemerkt schwarzer Schimmel gebildet.

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Schnell handeln!

Haben Sie in Ihrer Wohnung Schimmel entdeckt, ist es auch hier ratsam, einen Maler oder Lackierer mit der Schimmelentfernung zu beauftragen. Professionelle Malermeister haben effektive Mittel gegen Schimmel und führen eine nachhaltige Schimmelbekämpfung durch. Bei jedem Schimmelbefall prüfen Sie zudem, ob dieser nur oberflächlich ist oder sich der Befall tief ins Mauerwerk gefressen hat. Erfahren Sie in unserem Preisvergleich Schimmel entfernen Kosten mit welchen Preisen Sie hierbei rechnen müssen.

Allerdings gibt es auch einige Hausmittel, wie Sie mit oberflächlichen Schimmelbefällen von unter einem halben Quadratmeter umgehen können. Diese haben wir für Sie in unserem Ratgeber Schimmel entfernen Hausmittel zusammengefasst. Tipp vorweg: Nähern Sie sich dem Schimmel keinesfalls ohne Handschuhe und Mundschutz!

Am besten ist jedoch immer noch die Vorsorge. Überprüfen Sie Ihre Räume daher regelmäßig auf einen möglichen Schimmelbefall. Auf diese Weise leisten Sie die beste Prävention und leben gesund und glücklich in den eigenen vier Wänden.

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