Holzfenster streichen: Anleitung für einen makellosen Anstrich

Mit einem Holzanstrich schützen Sie Ihre Holzfenster effektiv gegen Witterungseinflüsse. Auf Ihrer Besorgungsliste sollten folgende Utensilien stehen:

  • Lack oder Lasur
  • Grundierung
  • Pinsel mit synthetischen Borsten (Rundpinsel, Flachpinsel, Fensterpinsel)
  • Schleifpapier in verschiedenen Stärken
  • Schraubenzieher
  • Malerkrepp
  • Spachtel
  • Abbeizer und Abbeizpinsel, Alternative Heißluftföhn
  • Einmalhandschuhe und Mundschutz
  • Holzspachtelmasse
  • Elektroschleifer
Holzfenster-streichen

Inhaltsverzeichnis

Das Holzfenster streichen – Schritt für Schritt erklärt

Zunächst müssen die Holzrahmen vorbereitet werden. Hierbei gehen Sie wie folgt vor:

  • Damit Sie jede Stelle des Rahmens gut erreichen können, sollte das Fenster zunächst ausgehängt, der Griff abgeschraubt und Metallbeschläge sowie Gummidichtungen entfernt werden. Kann das Fenster nicht abgehängt werden, muss es natürlich während der Arbeiten und Trocknungszeiten offenstehen.
  • Wenn der Lack schon rissig ist und teilweise abplatzt, sollten schadhafte Stellen entfernt werden. Dazu tragen Sie den Abbeizer mit einem Abbeizpinsel auf und lassen diesen für ca. 15 Minuten einwirken. Tragen Sie dabei Einmalhandschuhe, um Ihre Hände zu schützen und vermeiden Sie das Einatmen von Dämpfen. Es bietet sich an, diese Arbeit an der frischen Luft zu erledigen oder dabei einen Mundschutz zu tragen. Alternativ können Sie auch einen Heißluftföhn verwenden. Auch hierbei sollten Sie darauf achten, keine giftigen Gase einzuatmen. Zusätzlich darf das Holz nicht überhitzen und anbrennen.
  • Mit einem Spachtel schaben Sie den sich lösenden Altlack weg. Dabei sollten Sie bis zur eigentlichen Holzfarbe durchdringen.
  • Löcher und Risse bessern Sie anschließend mit Holzspachtelmasse aus.
Lackierung entfernen
Mit einem Heißluftföhn lassen sich alte Lackschichten leicht entfernen – Lüften nicht vergessen!
  • Im Anschluss wird der Rahmen mit einem Elektroschleifer oder mit Sandpapier leicht abgeschliffen. Dieser Schritt muss auch dann erfolgen, wenn die Holzfenster bisher noch nie lackiert wurden oder der alte Anstrich einfach überstrichen werden soll. Ist letzteres der Fall, sollten Sie für das Sandpapier eine feine Körnung wählen, z.B. eine 180er Körnung. Damit schleifen Sie den Fensterrahmen lediglich an und erhalten den bestehenden Anstrich.
  • Wichtig ist, dass dabei eine feine und ebene Fläche entsteht, auf der Grundierung, Lack und Farbe gut haften können. Um den baulichen Zustand des Fensters einzuschätzen, sollte im Zweifel ein erfahrener Lackierer befragt werden.
  • Kleben Sie jetzt Malerkrepp entlang des Rahmens am Übergang zwischen Rahmen und Fenster auf, damit das Glas nicht gleich mit angestrichen wird. Ein Aufkleben vor dem Schleifen ist ebenfalls möglich, um das Glas vor etwaigen Kratzen zu schützen.
  • Im nächsten Schritt folgt die Grundierung, die gleichmäßig auf den Rahmen aufgetragen wird. Sie hilft dabei, dass die späteren Anstriche gleichmäßiger aufgetragen werden. Zusätzlich schützt die Grundierung das Holz schlechten Witterungseinflüssen.
  • Ist die Grundierung vollständig getrocknet, folgt anschließend ein weiterer Zwischenschliff zur Säuberung des Untergrunds. Hierfür sollten Sie besonders feines Sandpapier verwenden, schließlich soll die Grundierung nicht wieder abgetragen, sondern lediglich angeraut werden. Dadurch kann der spätere Farbanstrich erst richtig Halt finden.
Das sachte Abschleifen mit Sandpapier sorgt dafür, dass die Farbe besser am Holz haftet. Dieser Schritt wird nach jeder neuen Schicht Farbe wiederholt.
  • Erst jetzt folgt der eigentliche Anstrich mit einem Rundpinsel. Hierzu nehmen Sie entweder Lack oder Lasur und tragen es entlang der Maserung auf das Holz auf. Dabei beginnen Sie immer an der Falz des Fensterrahmens, des Fensterflügels und an den Ecken und Kanten. Danach folgen die großen Flächen des Fensterrahmens selbst. Der Strich geht zudem immer von der Mitte nach außen.
  • Für einen perfekten Anstrich sollten Sie den Lack zusätzlich „verschlichten“. Dazu wird wie bereits erwähnt erst entlang der Maserung gestrichen. Danach streichen Sie mit dem Pinsel noch einmal quer zur Maserung und im Anschluss erneut längs zur Maserung. Bei dieser kreuzartigen Methode wird jedoch keine neue Farbe mit dem Pinsel aufgenommen, schließlich soll nur der bereits verstrichene Lack gleichmäßig verteilt werden.
  • Zwei weitere Anstriche sollten folgen. Zwischen jedem neuen Anstrich sollten Sie einige Zeit warten, bis die Farbe vollständig getrocknet ist. Danach müssen Sie den Anstrich mit feinem Schleifpapier (Körnung 220) aufrauen und den Staub wegwischen, bevor Sie die nächste Schicht auftragen.
Die richtige Anstrichtechnik erfordert etwas Übung, aber mit der Zeit gelingt der Anstrich immer sauberer und zügigier.
  • Sind Sie fertig, können Sie das Malerkrepp vorsichtig abziehen und das Fenster samt aller Einzelteile wie Beschläge und Griff wieder einbauen. Letzteres sollte aber erst dann stattfinden, wenn das Holzfenster komplett durchgetrocknet ist. Das dauert in der Regel bis zu 8 Stunden.
  • Auch nach dem Streichen eines Holzfensters ist die Arbeit noch nicht ganz beendet. Die Pinsel sollten möglichst schnell gereinigt werden. Bei Anstrichen auf Wasserbasis können Sie einfach kaltes Wasser verwenden. Pinsel, die mit lösehaltigen Lacken in Berührung gekommen sind, müssen dagegen mit dem gleichen Lösemittel aus dem Lack gereinigt werden. Alternativ dazu gibt es aber auch spezielle Pinselreiniger. Lösemittelhaltige Lack- und Lasurreste müssen Sie zudem umweltgerecht entsorgen, indem Sie diese bspw. an einen Werkstoff- oder Recyclinghof übergeben.
Holzfenster-montieren
Das Anmotieren des Holzfensters sollte erst geschehen, wenn die Lackierung vollständig durchgetrocknet ist.

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Welche Pinsel für Holzfenster streichen?

Gerade beim Fensterstreichen bietet es sich an, die Pinselauswahl etwas genauer zu betrachten:

Der Rundpinsel eignet sich hervorragend für das Streichen von Holzfenstern und sollte in verschiedenen Größen vorhanden sein. Qualitativ hochwertige Pinsel besitzen einen Nylon-Fadenvorband, eine eingearbeitete Korkscheibe und die Länge der Borsten nimmt mit der Größer der Pinsel zu. Sie sollten billigen Modellen vorgezogen werden, denn diese verlieren häufig Borsten und können Farben nur schwer halten. Flachpinsel sind gut für die größeren, flachen Bereiche des Rahmens geeignet. Daneben gibt es noch Fensterpinsel, die wenig überraschend für die Verwendung am Fenster konzipiert sind.

Bei der Frage, ob Naturborsten oder Kunstborsten besser für das Holzfenster streichen geeignet sind, müssen wir uns erst den Lack oder die Lasur näher ansehen. In unserem Ratgeber Holzfenster streichen: Lack oder Lasur gehen wir näher auf die Unterschiede ein. Falls Sie sich für einen Lack oder eine Lasur auf Wasserbasis entscheiden, raten wir Ihnen zu synthetischen Borsten. Sie quellen nicht so stark auf wie es bei Naturborsten der Fall ist und behalten ihre Festigkeit. Gerade beim Lackieren und Lasieren ist diese Eigenschaft äußerst wichtig. Anders sieht es bei lösemittelhaltigen Lacken und Lasuren aus. Hier eignen sich Naturborsten besser. Vor allem Pinsel mit schwarzen Chinaborsten werden gerne von Malern verwendet, da sie sowohl widerstandsfähig als auch langlebig sind.

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